New York im Juli 1902. Weldon Henley vertraut dem Reporter Hatch einefurchtbare Geschichte an. Irgendjemand - so Henley - hätte die Absicht, ihnmittels des Gaslichts in seinem Zimmer zu ermorden. Er bittet Hatch, ihn mitdem erfolgreichen Kriminologen Professor van Dusen bekannt zu machen.Der zeigt sich verwundert, denn kurz zuvor hatte die gutaussehende AliceBriggs ebenfalls durch das Gaslicht den Tod in ihrem Zimmer gefunden. Unddie Recherchen ergeben, dass Henley eng mit ihr befreundet war, und dassdas Gaslicht im Zimmer der jungen Frau nur mittels der Beleuchtung seinerWohnräume zum Erlöschen gebracht werden konnte. Waren die geplantenMordanschläge auf ihn vielleicht nur fingiert, um von sich selbst abzulenkenund den Mord an seiner Freundin zu vertuschen? Verdächtigt Henleydeshalb jetzt plötzlich einen der Hausbewohner? Fragen über Fragen, ausdenen nur einer die richtigen Schlüsse ziehen und schon bald mit einerlückenlosen Beweiskette aufwarten kann - Professor van Dusen, die"Denkmaschine".
Jacques Futrelle, geboren als John Heath Futrelle, am 9. April 1875 in Georgia/USA, ging als Schöpfer der "Denkmaschine" in die Geschichte des Kriminalromans ein und gehört zu jenen frühen Vertretern, die das Genre formten und ihm entscheidende Impulse gaben. In Deutschland blieb er lange unbemerkt. Der Durchbruch kam erstaunlicherweise nicht im Buch, sondern im Radio. Zwischen 1978 und 1999 schreibt der Rundfunkjournalist und Autor Michael Koser für den RIAS Berlin (ab 1993 DeutschlandRadio Berlin) insgesamt 79 Hörspiele um Professor van Dusen und Hutchinson Hatch. Er erfindet bald eigene, neue Fälle für den Hobby-Kriminologen und seinen journalistischen Begleiter, doch anfangs sind es Futrelle- Bearbeitungen. Futrelle, der schon neben der Schule die Grundlagen des Druckerei- und Zeitungswesens kennengelernt hatte, war mit 18 zum Atlanta-Journal gegangen und arbeitete später bei großen Zeitungen in Boston und New York. Als während des spanisch-amerikanischen Krieges 1898 die Belastung zu groß wird und seine Gesundheit auf dem Spiel steht, zieht er sich ins Sommerhaus seiner Schwester in Massachusetts zurück. Hier findet er endlich Zeit, Autoren wie Arthur Conan Doyle, Edgar Allan Poe oder Eugene Vidocq zu studieren und eigene Ideen für Kriminalgeschichten zu entwickeln. Als das Geld knapp wird übernimmt er die Leitung eines Theaters in Virginia, schreibt eigens Stücke, führt Regie und steht selbst auf der Bühne. 1904 wird er in den Redaktionsstab des Boston American aufgenommen, wo ein Jahr später in Fortsetzungen seine ersten Detektivgeschichten um "The Thinking Machine" erscheinen. Der Erfolg dieser Serie veranlasst ihn schließlich, der Zeitungsbranche den Rücken zu kehren und sich ganz dem Schreiben zu widmen. Er nennt sich jetzt Jacques Futrelle und bezeichnet sich als Nachkomme hugenottischer Einwanderer aus Frankreich, obwohl seine Vorfahren tatsächlich aus England kamen. Im Januar 1912 unternehmen er und seine Frau May eine Reise nach Europa, um Kontakte zu Verlegern und Agenten zu pflegen und Strategien zu entwickeln, auf dem europäischen Kontinent noch besser Fuß zu fassen. Die Verhandlungen in England sind ebenso hart wie erfolgreich. Grund genug, sich für die Heimreise etwas Besonderes zu gönnen, zumal sich eine einmalige Gelegenheit bietet: die Jungfernfahrt der "unsinkbaren'""Titanic".
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