""Ausgangspunkt meines Stückes sind Erlebnisberichte von displaced persons. Ihren Schilderungen wurden einzelne Sätze entnommen, die, ähnlich dem japanischen Haiku, sehr einfach und klar komplexe Welten durchscheinen lassen.Diese Textfragmente übersetzte ich in mehrere Sprachen und ließ sie von native speakern vortragen, von Personen, die sich zwar außerhalb ihres Kulturkreises befinden, aber nicht von Verfolgung bedroht sind.
Das Prinzip der 'Schein-Authentizität' übertrug ich auf die musikalische Komposition: Isolierte Klangszenen aus meinen, für andere Kontexte realisierten Werken, mixte ich mit den Texten und folgte dabei bewusst nur meinen Assoziationen, um ihr Warum und Woher zu tilgen. Klangwelt ist Zahlenwelt – und in dieser Klangwelt erfüllt sich nicht die Erwartung, dass eins und eins zwei ergibt.
Einzig verbindendes Element im Stück könnte die elektroakustische Ch’in sein. Aber sie ist ebenso 'dis-placed': Es ist ein der chinesischen Ch’in nachempfundenes Instrument, sie ist elektrifiziert." [Werner Cee]"
Werner Cee, Jahrgang 1950, lebt und arbeitet als Komponist, Bildender Künstler und Hörspielmacher in Gießen. Auszeichnungen:, u. v. a. International Computer Music Award 2004 für "Out of Area"(hr) und Prix Italia 2010 für "Winterreise" (hr).
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 04.03.2015
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