Der 30. Januar 1933 gestaltet sich für den Münchner Kriminalkommissär Benno Grandauer recht unangenehm. Zuerst wird er von seinem Zahnarzt malträtiert, dann zerspringt der einzige Wandschmuck seines Amtszimmers, eine gerahmte Hindenburg-Fotografie, in tausend Scherben, als er das schief hängende Porträt gerade rücken will. Obendrein erwartet ihn abends daheim eine der von ihm nicht sehr geschätzten Familienfeiern. Seine Schwiegermutter hat Geburtstag. Kein Wunder, dass ihn das Hauptereignis des Tages eher kalt lässt: Adolf Hitler wird Reichskanzler. Grandauers Frau Traudl gefällt das nicht. Als gesetzestreuer Beamter belehrt Benno sie jedoch, dass Hitler ja rechtmäßig an die Macht gekommen ist.
Überhaupt herrscht in der gesamten Familie über diesen Punkt keine Einigkeit. Während Bennos Bruder Adolf, Staatsanwalt und langjähriger Volksgenosse, begeistert große Zeiten vorhersagt, reagieren seine Schwäger, der Bäckermeister Max Kreitmeier und der Rundfunkmoderator Kurt Soleder, besorgt und skeptisch. Nicht zu unrecht, wie sich schon Ende Februar zeigt: Nach dem Berliner Reichstagsbrand werden ‚Maßnahmen zum Schutze von Volk und Staat’ getroffen. Zu deutsch: Kommunistenhatz. Und Max’ altgedienter Geselle Toni gehört zu den ersten Opfern.
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Die Grandauers und ihre Zeit
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